COMMENCAL Media Crew: Chapter one - Jb Liautard


Wenn Sie unsere Nachrichten ein wenig verfolgen, werden Sie vielleicht bemerkt haben, dass COMMENCAL viel auf den Wettbewerb setzt. Und insbesondere auf DH, die Formel 1 im Gravity-MTB. Die anspruchsvollste Übung für den Piloten, aber auch die Ausrüstung ­sowohl in Bezug auf Performance als auch auf die Zuverlässigkeit. Das ist unsere Art, die besten Fahrräder zu entwickeln und es der Welt zu beweisen.

Zusätzlich zu der Energie, die wir in die Performance unserer Produkte stecken, verbringen wir auch enorm viel Zeit mit der Produktion von Bildmaterial. Das ganze Jahr über führen wir eine Reihe von Foto- und Videoaufnahmen durch. Manchmal produktorientiert, manchmal fahrerorientiert. Wir veröffentlichen permanent neue Inhalte, aus mehr als nur einem Grund.

Um diese Inhalte zu realisieren, haben wir seit einigen Jahren eine eigene Medienabteilung. Es besteht mittlerweile aus 4 Künstlern, die die Marke von innen heraus leben, die unsere Fahrer besser als jeder andere kennen und die an der Entstehung unserer neuen Plattformen und Produktpaletten mitwirken.

Wir haben beschlossen, diese etwas ruhigere Zeit zu nutzen, um ihr Talent ins Rampenlicht zu stellen.

Dieses erste Kapitel ist JB gewidmet. Er ist in der Lage, unglaubliche Videos zu drehen (entdecken Sie seine Auswahl am Ende des Artikels), die Fotografie bleibt aber sein Lieblingsgebiet. Ausgezeichnet beim RedBull Illume und als Gewinner des Fotos des Jahres auf Pinkbike ist sein Talent bekannt. Wir baten ihn, seine 25 Lieblingsbilder auszuwählen und Ihnen die Geschichte hinter jedem dieser Bilder zu erzählen.

Hier das Resultat:


Text/Fotos: Jb Liautard / @jbliautard

Seit drei Jahren arbeite ich eng mit COMMENCAL zusammen und bereise die Welt, um neue Fahrräder zu fotografieren, Abenteuer zu erleben und die Geschichten einiger Fahrer zu erzählen. In diesen Jahren habe ich unzählige Fotos gemacht. Nur 25 auszuwählen war ziemlich schwierig. Hier sind also meine Lieblingsbilder, die ich in dieser Zeit fotografiert habe.


Rémi Thirion - La Palma 


Dieses Foto habe ich, während meines ersten Einsatzes für COMMENCAL, auf der Insel La Palma im Jahr 2016 aufgenommen. Wir hatten unseren ersten Tag mit der Erkundung der Insel verbracht, weil wir nichts über den Ort wussten. Glücklicherweise hatten wir einen Guide, der uns erzählte, dass es einige Monate zuvor einen großen Waldbrand in der Gegend gab und das Gebiet immer noch in Asche lag.

Wir beschlossen, dorthin zu fahren und die Gegend zu erkunden. Der Wald war größtenteils verbrannt und schwarz. Aber einige Bereiche waren mit diesen orangefarbenen Nadeln bedeckt. Eine Art unerwartete und surreale Landschaft, direkt vor unseren Augen! Es gab keine Strecken im Wald, also mussten wir unsere eigenen Linien finden. Ich erinnere mich, dass ich so viel Druck auf mich selbst ausgeübt habe, weil ich wusste, dass ich in dieser einzigartigen und vergänglichen Landschaft ein gutes Foto machen musste. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte. Ich glaube, Rémi hat all die Magie vollbracht, als er begann, diese Schlucht hinaufzuklettern und die kleine Kuppe zu shredden. Ich wollte den Kontrast der natürlichen Farben der Gegend beibehalten, also verzichtete ich auf künstliches Licht, und wir warteten einfach darauf, dass die Sonne hinter den Wolken verschwindet, um Fotos zu schießen.


Louis Hamilton - Coronet Peak 


Der Coronet Peak ist sicherlich einer der schönsten Orte, die ich je besuchen durfte. Wir reisten nach Neuseeland, um das Video für die neuen Furious im Jahr 2017 zu drehen. Es war das erste Mal, dass ich dort war. Das erste, was wir fotografieren wollten, war dieser Hip-Jump, versteckt irgendwo entlang des berühmten Coronet Peak Trails in der Nähe von Queenstown. Louis kam von der Nordinsel und hatte diesen Sprung noch nie zuvor versucht. Unser Ziel war es, die Dreharbeiten bei Sonnenaufgang zu beginnen. Wir standen sehr früh auf und begannen mit unseren Stirnlampen durch die Gegend zu wandern, um schließlich den Sprung zu finden. Wir dachten, der schwere Teil sei erledigt. Aber nach ein paar Sprüngen stürzte Louis und brach seinen Sattel ab, kurz bevor die Sonne die Berge erreichte. Das war sicherlich nicht ideal. Nach 5 Minuten des Nachdenkens gingen wir zum Auto zurück und dachten, der Tag sei gelaufen. Wir kamen an zwei Jungs vorbei, die ebenfalls wegen dieses Sprungs herkamen. Sie haben freundlicherweise zugestimmt, uns einen Sattel zu leihen und obwohl der Durchmesser zu klein war, haben wir ihn mit Klebeband vergrößert. Dank dieser Jungs konnten wir unsere morgendlichen Aufnahmen abschließen.


Cécile Ravanel - Tasmania 


Es war der schlimmste Shooting- und Fahr-Tag aller Zeiten. Im Jahr 2017 fand die zweite Runde der EWS in Derby, Tasmanien, statt. Nach zehn Tagen mit perfektem Wetter war der Tag des Finales mit Abstand der schlimmste seit langer Zeit. Das Gebiet wurde von einem schweren Sturm heimgesucht, es regnete den ganzen Tag bis zur allerletzten Etappe. Während ich versuchte, meine gesamte Ausrüstung mit meinem Regenschirm abzudecken, kam ich auf die Idee, die Blitze während des Rennens im Regen einzusetzen. Ich musste also im Regen eine Installation bauen und ging zu einem Baum in der Mitte der Strecke, um meine Blitze dort unter eine Plastiktüte zu hängen. Zum Glück ging alles gut und es gab keine Schäden. Ich wartete auf Cécile und machte das Foto in dem Moment, als sie die Blitze im Hintergrund verdeckte.


Yoann Barelli - Squamish 


Die Westküste Kanadas beheimatet die sicherlich schönsten Wälder, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Man kann schnell verstehen, warum alles so grün ist, wenn man mal im Herbst, Winter oder Frühling dort gewesen ist. Es regnet die meiste Zeit. Dieses Bild habe ich 2017 in Squamish aufgenommen. Wir waren gerade von einem Drehtag im Wald mit Yoann und seinem Hund Jackson zurückgekommen. Es war am Straßenrand, kurz vor der Heimreise. British Columbia ist um diese Jahreszeit wirklich lebendig, die Lachse kommen den Fluss hinauf und man kann leicht Hunderte von Adlern sehen, die nach ihnen fischen.


Rémi Thirion - La Palma 


Waldbrände gehören zu den schlimmsten Dingen, die der Natur passieren können. Aber sie hinterlassen auch eine leere Leinwand. Die Farben verschwinden und die Asche bedeckt alles, was die Gegend wirklich sehr fotogen macht. Dieses Bild habe ich auf der Insel La Palma aufgenommen, als ich 2016 für die neuen META V4.2 fotografierte. Es ist derselbe Wald, nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, in dem das erste Bild in diesem Artikel entstanden ist. Das Fahrrad war grau, wie das Outfit von Rémi, was die ganze Szene natürlich schwarz-weiß aussehen ließ.


Antoine Clément - Ardèche 


Ich verbringe viel Zeit in meinem Auto, um zu Shootings oder zum Fahren zu gelangen. Auf einer meiner Reisen habe ich diesen Felsen entdeckt. Nachdem ich mehrmals daran vorbeigeging, wurde mir klar, dass die Sonne aus meiner Sicht in einer perfekten Position unterging, aber nur im Winter. Also rief ich meinen Freund an. Wir beschlossen, mit unseren Bikes dorthin zu fahren und es uns anzuschauen. Ich musste sehr weit weg sein und ein langes Objektiv verwenden, um den Hintergrund näher heranzuholen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn die Sonne ging genau dort unter, wo ich sie mir vorgestellt hatte, wodurch das Bild so warm aussah und nur Schatten und Bergebenen zu sehen waren.


Jeremy Berthier - Bourgoin 


Zwei Dinge, die ich an der Fotografie besonders mag, sind Silhouetten und Reflexionen. Ich wollte schon lange beide verbinden. Nach vielen Zeichnungen wusste ich, wonach ich suchte. Aber es dauerte sechs Monate, bis ich die perfekten Bedingungen und die endgültigen Ideen hatte. Jeremys Trail ist ein Kunstwerk und dieser Sprung definitiv ein Höhepunkt. Ich wusste, dass ich von der Seite fotografieren wollte. Um diese Reflexion zu erhalten, war es zu dieser Jahreszeit aber zu trocken. Es war kein Wasser in der Nähe.

Als ich eine Schubkarre bei den Sprüngen stehen sah, kam mir die Idee, sie mit Wasser zu füllen, um eine Art Spiegel zu schaffen. Wir hatten an diesem Tag keine Wasserleitung, also musste ich das Wasser aus einem kleinen Graben, in der Nähe der Straße, mit Wasserkanistern heranschaffen. Nachdem ich am Nachmittag viel Zeit damit verbracht hatte, die Schubkarre zu justieren und das Wasser zu reinigen, war mein Spiegel endlich bereit für das Shooting am Abend.

An diesem Abend hatten wir das Glück, ein paar Freunde bei uns zu haben, die mit dem Feuer und beim Justieren des Rauchs halfen. Die schwerste Aufgabe war die von Jeremy, weil er die Strecke fast blind fahren musste. Das Radfahren bei Nacht ist so beängstigend. Ich kann den Fahrern nicht genug danken, wenn sie unter solchen Bedingungen unterwegs sind. Nach einigen Versuchen bekamen wir dieses Bild, genau wie ich es mir am Anfang vorgestellt hatte. Es war ein großartiges Gefühl, endlich das Bild auf dem Bildschirm meiner Kamera zu sehen, was ich seit Monaten in meinem Kopf hatte.


William Robert - Green River 


Utah ist wahrscheinlich einer der symbolträchtigsten Orte in der Geschichte des Freeride. Wenn Sie auf dem Highway durch diesen Bundesstaat fahren, scheint die Landschaft immer gleich zu sein. Auch wenn sich die Wüste ändert, die Farbe des Landes eine andere ist und sich das Wetter nach jedem Kilometer ändert. Ich habe im Laufe der Jahre so viele Bilder von Green River gesehen, als Fotograf stand dieser Ort ganz klar immer auf meiner Liste. Wir hatten vergangenes Frühjahr die Gelegenheit mit William Robert dorthin zu reisen und wir waren beeindruckt von den braunen Felsen, die auf Haufen schwarzer Erde lagen. Der auf diesem Bild war vielleicht der schönste, weil er wie ein Meteor aussah. Es gab nichts wirklich Rollendes oder Interessantes, um den Rahmen, den ich wollte, zu verändern. Die einzige Möglichkeit bestand also darin, mit einem sehr langen Objektiv von einem niedrigeren Punkt aus zu fotografieren. William hat diesen Kamm, ein paar Dutzend Meter vom Felsen entfernt, zershreddet.


Jéremy Berthier - Lyon 


Als ich diesen Wald, nicht allzu weit von meinem Zuhause entfernt, entdeckte, wollte ich sofort ein Actionfoto in ihm machen. Aber ich wollte ihn auch bewahren, da es sich nicht um eine in Frankreich übliche Landschaft handelt. Aus diesem Grund baute Jeremy für dieses Shooting einen speziellen Holzkicker. Wir brauchten also nicht im Wald zu graben. Es war wirklich schwer eine perfekte Linie für den Sprung zu finden und das Timing war knapp. Das Wetter war auch nicht auf unserer Seite, am Morgen muss es sehr neblig gewesen sein. Wir haben vielleicht anderthalb Stunden unter den Wolken gewartet, bevor der Nebel für nur 10 Minuten aufkam. 


Andreu Lacondeguy - Barcelona 


Ich kenne Andreu schon seit einigen Jahren. Aber es war das erste Mal, dass wir uns wirklich kennen gelernt haben, als er Anfang des Jahres bei COMMENCAL unterschrieb. Im März fuhren wir nach Katalonien, um ein Begrüßungsvideo zu drehen und einige Fotos zu machen. Nachdem wir einen Tag in Osor, im Pure Riding Bikepark, verbracht hatten, fuhren wir zu seinem Haus, das näher an Barcelona liegt. Dieses Bild wurde am Ende des Tages in seinem Garten aufgenommen. Ich fragte Andreu, ob er diesen Sprung, der ganz unten auf seiner Line liegt, machen könnte, während wir einige Videos weiter oben drehten. Der Trick war nicht schwer zu wählen, denn Andreu springt sicherlich die schönsten Supermans. Normalerweise gibt es dort draußen irre Sonnenuntergänge, aber mit dem Wetter hatten wir auf dieser Reise nicht so viel Glück. Ein bewölkter Himmel musste also ausreichen, das Ergebnis wurde aber nicht allzu schlecht.


Kilian Bron - Lipari Island 


Dieses Bild bringt mich jedes Mal zum Lächeln, wenn ich es ansehe. Wahrscheinlich, weil wir während der gesamten Fahrt zu unserem Drehort so viel gelacht haben. Wir waren im vergangenen Dezember mit Kilian Bron auf den Äolischen Inseln, unser einziges Transportmittel und Hotel war ein Segelboot. Das bedeutete, dass wir keine Möglichkeit hatten, zu den Drehorten zu gelangen. Also mussten wir zu Fuß gehen, Taxis rufen oder, besser noch, Roller mieten. Der Trail, den wir bei Sonnenuntergang fotografieren wollten, lag auf der anderen Seite der Insel. Wir waren spät dran, so dass die einzige Möglichkeit, pünktlich dort zu sein, darin bestand, Kilian mit einem der Roller zu fotografieren. Der war schon ziemlich schwer, mit 2 Jungs, die jeweils eine Kameratasche trugen. Wir waren nicht so schnell, wie wir dachten!


Jéremy Berthier - Bourgoin 


Es gibt Orte, an denen man schon so oft war, dass man glaubt, noch etwas zu haben, womit man fotografieren könnte. Das dachte ich, mehr oder weniger, nachdem ich in den letzten 3 Jahren stundenlang auf Jeremys Sprüngen nach neuen Ideen gesucht hatte. Diesen einen Sprung hatte noch nicht abgehakt, weil es der letzte auf dem Trail ist und sich nicht in einem Gebiet befindet, das direkt vom Sonnenuntergang betroffen ist. Aber dieses Mal war eine sehr große Pfütze direkt daneben. Jeremy hatte am Vortag vergessen, das Wasser abzustellen. So füllte sich dieses große Loch mit Wasser. Es lagen jedoch viele tote Blätter an der Oberfläche, so dass ich einen großen Teil des Nachmittags damit verbrachte, jedes einzelne Blatt zu entfernen. Wir begannen die Dreharbeiten am Ende des Tages mit einer kleinen Gruppe von Fahrern. Kurz nach Sonnenuntergang war der Himmel nicht episch genug, also warteten wir ein wenig und er wurde plötzlich rosa. Ich bat die Fahrer, trotz der Dunkelheit, noch einige Tests zu machen. Am Ende ist dieses das beste Bild geworden.


Daniel Fleury - Vancouver Island 


Ich würde sagen, meine Bindung zu Nebel und Blitzen ist ziemlich stark. Dieses Bild habe ich auf einer Reise nach Vancouver Island mit Brendan Howey und Daniel Fleury aufgenommen, während wir das Video für das neue FURIOUS BC drehten. Am Ende des Tages entschieden wir uns, eine klare Route zu legen. Das Wetter war so neblig, dass wir keine 15 Meter weit sehen konnten. Ich erinnere mich, dass Brendan und Daniel wegen des Regens die Sonnenbrille für die Dreharbeiten abnehmen mussten. Als wir damit fertig waren, sah ich diese Bäume mitten im Nirgendwo stehen. Also bat ich Daniel, sich einen Moment dorthin zu setzen. Ich benutzte einen Blitz, um die ganze Szene zu beleuchten, denn ohne ihn hätten wir nicht viel sehen können.


Paul Couderc - Figeac 


Wenn wir über Mountainbike-Fotografie sprechen, sehen wir normalerweise Actionbilder. Obwohl Action großartig zu fotografieren ist, halte ich auch gerne fest, was vor und nach einer Fahrt passiert. Auf diesem Bild putzte Paul sein Fahrrad im Regen vor seinem Haus. Wir alle kennen das Gefühl, wenn man nach einem Tag vom Fahren bei schlechtem Wetter müde ist und dann noch sein Fahrrad putzen muss, bevor man selber duschen kann. Ich habe zwei Blitze mit orangefarbenen Filtern verwendet, um diesen Gegenlichteffekt und die Farbe zu erzeugen.


Paul Couderc - Figeac 


Ich habe im vergangenen Jahr einige Konzepte mit Paul ausprobiert und dieses Bild war eines der letzten Tests. Wir kamen auf die Idee, Mehl auf dem Kicker zu verwenden, um dem Bild eines klassischen Sprungs mehr Elemente hinzuzufügen. Nach einigen Versuchen stellten wir fest, dass das Mehl auf dem Kicker nicht ausreichte. Pauls Bruder Adrien half uns, indem er kurz vor dem Absprung Mehl in die Luft warf. Wir haben einige Versuche unternommen. Beim letzten Versuch sind wir mit dem wenigen Mehl, das wir noch übrig hatten, zu diesem Bild gekommen.

Jéremy Berthier - Bougoin 


Die Momente vor einem Sonnenaufgang sind oft so gut wie der Sonnenaufgang selbst. Wir beschlossen, am Morgen ein Shooting auf Jeremys Sprüngen auszuprobieren, wussten aber nicht wirklich, was uns erwartet, da sich seine Strecke in einem Talgrund befindet. Ich wohne eine halbe Stunde von seinem Haus entfernt und während der gesamten Fahrt habe ich wegen des dichten Nebels nichts gesehen. Als ich ankam klärte es sich plötzlich auf. Aber es gab immer noch ein paar Nebelbänke auf den Feldern in der Nähe der Sprünge. Also versuchten wir ein paar Aufnahmen vor Sonnenaufgang.


Myriam Nicole - Morzine 


Die Herbstsaison ist mein Favorit. Ich hatte zu dieser Jahreszeit noch nie die Gelegenheit, in Chile oder Colorado unterwegs zu sein. Aber die Alpen sind genauso schön. Im vergangenen Oktober beschlossen wir, mit Myriam für eine Woche nach Morzine zu fahren. Während der World Cup Saison ist es wirklich schwierig, mit den Abfahrtspiloten Zeit für Shootings zu finden. Das war erst das zweite Mal, dass ich mit Myriam Fotos machte. Der Bikepark war offensichtlich geschlossen, aber wir haben es trotzdem geschafft, einige Bilder auf den Hauptstrecken zu machen. Sie sind nicht am einfachsten zu schießen, da sie meist sehr breit sind. Aber immerhin ging es schnell und wir mussten nichts bauen. Die Farben des Herbstes machten einen klassischen Trail zu etwas Besonderem.


Paul Couderc - Figeac 


Einige Sprünge sind perfekt zu fahren aber schwierig zu fotografieren. Dieser befindet sich am Fuße eines Feldes, an dessen Seite sich ein Wald befindet, der das Licht des Sonnenuntergangs verdeckt. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, gutes Licht zu bekommen. Also habe ich mich dafür entschieden, nach Sonnenuntergang mit ein paar Blitzen zu fotografieren. Ich wollte wieder Rauch verwenden, um den dunklen Hintergrund zu verdecken. Es ist gar nicht so einfach, einen so großen Rahmen mit Rauch zu verdecken. Wir mussten viele große Blitzlichter aufstellen, die alle an der Seite des Sprunges aufgereiht waren. Dann half uns Pauls Bruder den Rauch zu erzeugen, indem er Gras auf die Blitzlichter warf.


William Robert - Les 2 Alpes 


Wir haben 2 Jahre lang an diesem Projekt gearbeitet. Ich träumte von einem großen Sprung in den Bergen, mit perfektem Licht am Ende des Tages. Es ist mehr oder weniger die perfekte Einstellung, von der jeder Fotograf für ein Mountainbike-Foto träumt. Es ist nie leicht zu erreichen. Dank Les 2 Alpes konnten wir auf perfekt exponiertem Gelände eine Linie graben. Aufgrund technischer und logistischer Probleme hatten William und seine beiden Freunde nur 4 Tage Zeit, nicht genug, um den Sprung so groß zu machen, wie wir es uns gewünscht hätten. Am Ende war es aber immer noch mehr als ausreichend. Einige Tage später fuhren wir mit William und den anderen Jungs vom Media-Team für eine Woche Dreharbeiten dorthin zurück. Eine Traumlinie, perfektes Licht und William Robert. Alles war da, um schöne Inhalte zu produzieren. Wir hatten eine ganze Reihe zu fotografieren und zu fahren, waren aber nie zufrieden mit diesem Sprung, der offensichtlich der interessanteste Teil der Reihe war.


Nicolas Mazzoleni - Grenoble 


Ich habe diese großen Nussfelder schon so oft gesehen und dachte immer, dass sie für ein Fotoshooting interessant sein könnten. Nachdem ich einige Zeit auf einer Karte verbracht hatte, um den perfekten Ort zu finden, fand ich diesen kleinen geraden Weg mitten in einem Feld. Dann bat ich einen Freund von mir, mich an einem Wintermorgen dort zu treffen, um zu sehen, was möglich sei. Ich habe einen großen Spiegel mitgebracht, um diese Reflexion am unteren Rand des Rahmens zu erhalten. Es war mehr oder weniger ein Übungsbild, am Ende gefiel es mir aber. Und ich bin nie zurückgekehrt, um Actionfotos zu machen.

Quinn Hanley & William Robert - Kamloops 


Im Jahr 2018, kurz nach Crankworx in Whistler, reisten wir 7 Tage in British Columbia herum, zwischen Spences Bridge und Kamloops. Überall in der Gegend gab es viele Waldbrände, die zu einer rauchigen Atmosphäre in einem riesigen Gebiet führten. Ich erinnere mich, dass ich in Vancouver gelandet bin und vom Flugzeug aus nicht den Boden sehen konnte. Der Rauch war so dicht, dass er das Sonnenlicht verdunkelte. Das Einzige, was wir am Himmel sehen konnten, war eine rote Kugel. Zumindest der Rauch in der Luft war für die Bilder interessant, deshalb fuhren wir in der letzten Nacht der Reise zur Kamloops Bike-Ranch, um bei diesen Bedingungen ein wenig zu fotografieren.


Paul Couderc - Figeac 


Wir haben drei Nächte gebraucht, um dieses Bild zu bekommen, weil wir nicht damit gerechnet hatten, wie schwierig es sein würde. Das Timing einer solchen Aufnahme muss wirklich präzise sein, denn Paul musste springen, als es richtig dunkel wurde und er noch ein wenig sehen konnte. Unser erstes Problem war der Rauch. Obwohl kein Wind wehte, stellten wir fest, dass der Rauch in den ersten zehn Minuten den Hügel hinauf und dann, in die anderen Richtung, wieder hinunterging. Es war wirklich schwer zu kontrollieren und der Rauch blieb zu tief am Boden. Am nächsten Tag machten wir größere Feuer, damit die Hitze den Rauch höher treibt. Leider wehte der Wind in Richtung Kamera und es war für Paul einfach unmöglich, etwas zu sehen. In der dritten Nacht hatten wir Glück. Da wir wussten, welche Fehler wir nicht machen durften, lief alles gut.


Jéremy Berthier - Lyon 


Was ich an der Fotografie liebe, ist die Ungewissheit. Am frühen Nachmittag hatte ich Jeremy Berthier und Nicolas Terrier gefragt, ob sie bereit wären, bei Sonnenuntergang auf ihrer Strecke zu drehen. Wir alle hielten das für eine gute Idee, weil Sonnenuntergänge dort oft wunderschön sind. Stundenlang bietet die Sonne direkt vor den Sprüngen ein goldenes Licht. Als ich vor Ort ankam, begann ich mit der Suche nach ein oder zwei Fotoideen. Am Ende funktionierte keine von ihnen, weil Wolken aufzogen und wir wussten, dass der Sonnenuntergang, auf den wir warteten, nicht eintreten würde. Ich war etwas verloren, aber kurz vor der Dunkelheit begann es zu regnen und wir konzentrierten uns auf einen Sprung. Ich liebe es, im Regen mit Blitzlicht zu fotografieren, aber es ist immer kniffelig für meine Ausrüstung und die Fahrer. Einer meiner Blitze, der auf der rechten Seite stand, ging bei den meisten Tests nicht ohne Grund aus. Ich wollte keine Zeit mit der Lösung des Problems verschwenden. Ich hatte Glück, weil er plötzlich wieder funktionierte, nur für dieses eine Bild. Es war nicht einfach, aber die Fahrer wissen, wie gerne ich bei schlechten Wetterbedingungen arbeite. Ich schätze, sie haben sich inzwischen daran gewöhnt.


Kilian Bron - Lipari Island 


Nachdem wir um 5 Uhr morgens auf unserem Segelboot aufgewacht waren, mussten wir zum Sonnenaufgang die Spitze des Hügels erreichen. Mitten in der Nacht und im Regen auf das Äquivalent eines 100 Meter hohen Sandkastens zu klettern, war sicherlich nicht die beste Strategie für das Shooting. Erst recht nicht, wenn man gutes Morgenlicht erwartet. Als wir den Gipfel dieses Bimssteinbruchs erreichten, hatten wir einige Minuten Zeit zum Atmen, bevor die Sonne endlich unter den Wolken auftauchte. Es regnete immer noch und Regenbögen begannen zu erscheinen. Das blaue Meer im Hintergrund ist keine Lagune, seine Farbe aber verdankt es dem weißen Bimssand, der aus dem Steinbruch ins Wasser fällt. Dieses Bild habe ich nach Kilians erster Abfahrt den Berg hinunter gemacht. Er kletterte wieder hoch für ein weiteres Foto, außer Atem und auf unebenem Boden, der jeden Moment zusammenbrechen konnte.


Hugo Frixtalon - Sunshine Coast 


Dies ist mit Sicherheit mein Lieblings-Shooting-Tag des Jahres 2019. Wir hatten das Glück, an der Sunshine Coast einen ganzen Tag mit dichtem Nebel zu erleben. Es fällt schwer, ein einzelnes Foto aus diesem Shooting auszuwählen. Aber da dieses Foto die Auszeichnung „Pinkbike-Foto des Jahres“ gewonnen hat, finde ich, dass es seinen Platz hier verdient hat. Wir sind während der Dreharbeiten den ganzen Tag auf dieser Strecke gefahren. Dieses Bild wurde auf dem letzten Teil aufgenommen, wo das Licht schwächer wurde. Es wurde zu dunkel, um zu fotografieren, also versuchte ich es mit Blitzlicht. Nach einigen Versuchen kam es zu diesem Ergebnis.

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