Vier Monate nach ihrem Sturz, bei dem sie mehrere Frakturen am rechten Fuß erlitt, kehrte Myriam NICOLE zurück zum World Cup. Allerdings nur um ihre Teamkollegen zu unterstützen und um sich in die Begeisterung der Runde in Frankreich, in Les Gets, zu stürzen.
Am Samstagabend, nur wenige Stunden nach dem Sieg von Amaury PIERRON, zog sie eine Bilanz ihrer Situation.
COMMENCAL: Wie geht es dir?
Myriam Nicole: Mir geht es schon viel besser! Während der ersten zwei Monate nach meiner Verletzung konnte ich den Fuß nicht aufsetzen.
Seit etwa einem Monat befinde ich mich in einem Rehabilitationzentrum in Cap Breton, an der französischen Westküste.
Ich bin wirklich froh darüber und komme Stück für Stück wieder in Form. Vor allem kann ich endlich wieder gehen!
C: Du bist also wieder völlig eigenständig?
MN: Der Schmerz ist immer noch da und ich hinke noch.
Aber grundsätzlich schon! Ärzte und Chirurgen sind sehr zufrieden über den Heilungsverlauf der Verletzung.
Niemand hätte gedacht, dass sich mein Fuß nach all diesen Frakturen wieder so gut erholen würde!
Für eine Durchschnittsperson würde die Heilung wohl mehr als ein Jahr dauern.
Die Arbeit in einem Sportrehabilitationszentrum und der Einsatz meiner ganzen Zeit helfen sehr dabei.
Mit 8 Stunden Arbeit an 6 Tagen in der Woche werde ich bald zum Wettbewerb zurückkehren können.
C: Was hältst du von der Rehabilitation?
MN: Es ist wirklich sehr hart, aber wir könne Ergebnisse sehen und das ist alles, was zählt!
Ich neige dazu, Dinge zu schnell erledigen zu wollen.
Diesmal, auch wenn es körperlich und geistig wirklich schwierig ist, möchte ich es richtig machen und für meine Rückkehr in Bestform sein.
Wir betreiben einen schwierigen Sport, bei dem wir auf ein Fahrrad steigen und Rennen fahren.
Aber um zu gewinnen muss man die notwendigen Risiken eingehen und dafür muss man hundertprozentig fit sein.
C: Hattest du die Möglichkeit Rad zu fahren?
MN: Wir sind derzeit in Les Gets und ich konnte bereits zwei Runden auf dem Enduro drehen!
Ich habe mich sehr auf diesen Moment gefreut und es gibt kein besseres Gefühl.
Wenn man nur treten muss, auf dem Weg nach oben oder auf einer ebenen Fläche, ist alles in Ordnung.
Es ist hauptsächlich das holprige Gelände während der Abfahrt, bei denen ich immer noch große Schmerzen habe.
Ich kann den rechten Fuß noch nicht voll belasten. Ich hoffe aber, dass sich das bald ändert.
Vorhin habe ich zum Beispiel den Zielsprung beobachtet und mir gedacht:
„Stell dir vor, du müsstest diesen Sprung mit dem Zustand deines Fußes machen!"
Im Moment ist das natürlich undenkbar.
Auch wenn es kein DH ist, ist es toll, zumindest das Enduro fahren zu können.
Ich bin immer noch sehr zufrieden damit.
C: Wie lange muss die Rehabilitation fortgesetzt werden?
MN: Ich gehe nächste Woche, am 16. Juli, zurück ins Rehabilitationszentrum.
Dann werden wir mit den Ärzten und Chirurgen sehen, wie lange ich noch bleiben muss.
Wenn ich in ein paar Tagen mit dem Hinken aufhöre, wäre das ein wirklich gutes Zeichen.
Danach sollte man auch nichts erzwingen.
Wenn ich fahre wie heute, schwillt der Fuß an und der Schmerz ist viel stärker ausgeprägt.
C: Wie fühlst du dich mental?
MN: Es ist nicht einfach. Es dauert lange, ist langweilig und schmerzhaft.
Besonders in den ersten zwei Monaten, in denen ich absolut nichts tun konnte und mich total frustriert fühlte.
Heute ist es schmerzhaft, weil ich an der Verbesserung der Mobilität arbeiten muss.
Dieses Wochenende in Les Gets war jedoch wirklich gut für mich. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen.
Zum Rennen in Vallnord war ich am Boden zerstört, weil ich nicht „zu Hause" sein konnte.
Dieses Wochenende erlaubte es mir, mich auszuruhen, alle meine Freunde zu sehen und es zu genießen, dass sie gute Arbeit machen!
Ich meine, Amaury hat gewonnen!
C: Wann denkst du, wann kannst du in den Wettbewerb zurückkehren?
MN: Darauf gibt es keine wirklich konkrete Antwort. Im Hinterkopf habe ich, am 1. September zu den World Champs zurückkehren zu können.
Ich werde mein Bestes tun. Wenn es möglich ist, ist das toll. Wenn nicht, dann sei es so.
Was auch immer passiert, ich werde es nicht bereuen, da ich das Richtige für mich selbst getan habe.
C: Wirst du bis dahin genug Fahrrad gefahren sein?
MN: Der Plan ist, Ende August nach Whistler zu fahren, um so viele Läufe wie möglich zu machen, das richtige Gefühl und Vertrauen auf dem Fahrrad wiederzufinden.
Es ist ein MTB-Paradies dort, also warum nicht.
Es gibt alle Arten von Strecken und Sektionen, auf denen man sehr gut trainieren kann, z. B. technische Passagen, Sprünge, schnelle und flowige Trails … Alles ist da.
Auch die Umgebung ist ein großartiger Ort zum Trainieren.
C: Also, bist du im Moment auf dem richtigen Weg?!
MN: Hoffentlich, ja!
Zwei weitere Wochen Reha bevor es nach Whistler geht und ich hoffe, dass ich für die Weltmeisterschaft wieder fit bin!
Soweit der Plan.
Ich werde mir nicht sagen, dass es nicht klappt. Das gibt mir die Kraft, weiterzumachen!
Die Chancen stehen 50/50, dass ich an den World Champs teilnehmen kann.
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es klappt.