William Robert's und Quinn Hanley's BC-Abenteuer




Nachdem wir während der Crankworx etwa zehn Tage im Whistler Bikepark verbrachten, fuhren wir mit William Robert, Quinn Hanley und Matt Brooks nach Spences Bridge, BC. Wir hatten nur ein Ziel im Kopf:
Neue, natürliche Lines zu finden. Kurz gesagt, wir wollten zu den Ursprüngen des kanadischen Freerides zurückkehren.

 


Spences Bridge
– Mitten im Nirgendwo –

Nach 3 Stunden fahrt durch verschiedenste Landschaften erreichten wir Spences Bridge. Ein kleines Dorf mit 100 Einwohnern, was sich etwa 30 km von Lytton entfernt – der nächstgelegenen „Stadt“ – auf dem Land verloren hat. Wir übernachteten im Bait's Motel am Thompson River. Eine Unterkunft die auch eine Bar betreibt, welche für drei Tage unser einziges Restaurant sein sollte.
Wir waren offensichtlich nicht zufällig dort, auch wenn dieses Gebiet weniger beliebt ist als die Region um den Williams Lake.  Aber hier gibt es jede Menge Freeride-Flächen in den umliegenden Kiesgruben.
Nach einem Tag mit Sichtungen und Vorbereitungen der Lines konnten wir endlich mit dem Fahren und Filmen in dieser eher untypischen und unwirtlichen Umgebung beginnen. Hitze, Dürre und Klapperschlangen; Diese Art von Gelände ist William bisher noch nicht gefahren und somit war es eine Premiere für ihn.
Im Gegensatz zu den meisten Trails und Bikeparks war es hier unmöglich die beiden zu shuttlen.
Also lag es an Quinn und William ihre Bikes für jeden Lauf zu schultern und selber hochzutragen. Das bedeutete gleichzeitig auch weniger Raum für Fehler.Ein weiterer Faktor, der nicht zu vernachlässigen war, ist die Entfernung zu medizinischen Einrichtungen.
Das nächstgelegene Krankenhaus war 45 km entfernt, was den Druck auf die Risikobereitschaft erhöhte.
Als am Ende des Tages zwei Stellen abgedreht waren, fühlten sich die beiden sehr erschöpft. Speziell William, dem noch zwei Wochen Dreharbeiten und zehn Tage Crankworx in den Knochen steckten.

 

 

 



 
Thompson River
– Das Abenteuer –

Es wird immer schwieriger neue und unentdeckte Lines zu finden. Nachdem wir potentielle Gebiete auf der Karte markiert hatten entschieden wir uns, für einen Tag den Thompson River mit dem Boot – und den Bikes im Gepäck – hinaufzufahren und nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten.
Der für seine große Fischpopulation bekannte Fluss ist der größte Nebenfluss des Fraser River. Die Stärke der Strömung ist enorm und der Lauf des Flusses recht turbulent. Für dieses Abenteuer suchten wir Thomas Thelland auf – Reiseleiter und Pilot des gebuchten Jet-Bootes – und luden unsere gesamte Ausrüstung auf.
Nach einigen erfolglosen Versuchen am Vormittag fanden wir endlich einen fahrbaren Berghang, mit Kieselsteinen in akzeptabler Größe und einer, mehr oder weniger, geeigneten Ausfahrt. Es war sehr anstrengend die Kiesgrube zu erklimmen. Aber die Line mit einem Ende an den Schienen war die einzige, für die wir Zeit hatten sie zu fahren.
Satellitenbilder gaben uns zwar wichtige Hinweise, die Realität am Boden sah aber häufig anders und enttäuschend aus. Zu steile Hänge, zu große Felsen oder ganz einfach fehlende Ausgänge am Ende der Line.

 

 

 

Kamloops
– Rückkehr zum Ursprung –

Obwohl wir nur ein paar Tage um die Spences Bridge herum verweilten, war die Ankunft in Kamloops wie eine Rückkehr in die Zivilisation.
Da wir in den Tagen zuvor hauptsächlich in Kiesgruben herumfuhren, war unser neues erklärtes Ziel Drops und andere „natürliche“ Sprünge zu finden, um unsere Aufnahmen zu vervollständigen.
Angesichts der knappen Zeit beschlossen wir, einige mehr oder weniger verlassene Lines um die Bike Ranch herum zu reparieren und zu fahren. Eine der Hauptaufgaben war es den großen „shark fin“ Drop wieder aufzubauen, der schließlich nur von William gefahren werden sollte.
Wir verbrachten zwar viel Zeit in den legendären Gebieten am Rande des Bikeparks, kamen aber nicht umher noch ein paar Fotos in einer Kiesgrube zu machen, die nur ein paar hundert Meter entfernt war, sowie Fotos auf den Hauptstrecken der Bike Ranch.